Projekte

⏚ hum

Willi Bücking, Sarah Melz, Joëlle Pidoux, Berit Spieß

Die Vorstellung, dass der Mensch aus Ton geformt wurde, findet sich weltweit in zahlreichen Schöpfungsmythen unterschiedlichster Kulturen. Vermutlich spiegelt es unser Selbstverständnis in vielerlei Hinsicht: unsere Verbundenheit mit der Natur und dem Boden, aus dem wir Leben schöpfen, sowie die Formbarkeit und Zerbrechlichkeit des Materials. Seit Beginn des Anthropozäns aber gerät dieses Selbstverständnis zunehmend ins Wanken. Die Welt wird unübersichtlicher, die Entfremdung von der Natur wächst, und menschengemachte Naturkatastrophen gefährden die zukünftige Bewohnbarkeit des Planeten für alle Lebewesen.

⏚ hum ist eine multisensorische, installative und performative Auseinandersetzung mit diesen komplexen Zusammenhängen. Es entsteht ein reaktives Netzwerk aus verschiedenen Akteuren, die mit Sensoren ausgestattet sind und auf Bewegung, Feuchtigkeit, Klang oder Lichtverhältnisse reagieren – und diese auch beeinflussen können. Zu den Akteuren gehören skulpturale Arbeiten und Installationen, deren Bestandteile aus feuchtem Lehm, Keramik und Metall bestehen. Einige dieser Werke werden von Pflanzen, Flechten oder Algen bevölkert und befinden sich während der gesamten Ausstellungsdauer in einem ständigen Transformationsprozess. Ergänzt wird das Ensemble durch mechanische Klangerzeuger und menschliche Performer, wobei die Grenzen zwischen den Akteuren fließend sind: Keramik wird zum Klangkörper, Sensoren und Wurzeln durchdringen den Lehm, und Lehm interagiert mit der Haut.

Mit freundlicher Unterstützung der Hochschule Mainz, Fachrichtung Zeitbasierte Medien